Renitente Genkartoffeln – AMFLORA

Die TAZ berichtete gestern über ein Problem, das bisher vermutlich vielen entgangen sein dürfte: BASF hat im letzten Jahr den Anbau von AMFLORA, einer Genkartoffel, getestet. Und man kennt das ja aus dem eigenen Garten: Nachdem man Kartoffeln auf einem Beet hatte, schlagen auch in den Folgejahren immer wieder neue Kartoffelpflanzen auf. (Deshalb gebe ich z.B. auch niemals frische Kartoffelschalen auf den Kompost, weil sich auch daraus immer mal wieder ganze Pflanzen entwickeln!)
Irgendwie schafft man es wohl nie, jedes kleinste Kügelchen aus dem Boden zu bekommen.

kartoffel08

(Unsere diesjährig „geduldete“ Kartoffelpflanze – das Überbleibsel einer Kartoffelreihe, die es dort vor etlichen Jahren einmal gab …)

Bei „normalen“ Kartoffeln ist das nicht weiter tragisch. In kleinen, überschaubaren Beeten kann man diese kleinen Emporkömmlinge leicht herausziehen und damit entfernen. Oder man lässt – wie bei uns in diesem Jahr, einfach mal eine dieser Pflanzen stehen und hat dann im Herbst eine frische Kartoffelmahlzeit.

Problematischer ist das natürlich, wenn es sich bei diesen Kartoffelpflanzen um eine genetisch veränderte Sorte handelt, und wenn dafür ein riesiges Feld benutzt wurde, aus dem man die auch nach Jahren noch aufschlagenden Pflanzen nicht einfach mal so herauszupfen kann. Eigentlich ist schon bei der Aussaat vorprogrammiert, dass man bei der Kartoffel-Ernte nicht jeden kleinsten Fruchtansatz aus der Erde bekommt, und dass sich die Pflanzen dadurch über Jahre immer wieder neu entfalten können. Das Wissen jeden Kleingärtners scheint an den Großkonzernen vorbei gegangen zu sein, wie es scheint … 🙁

Schlimm wäre in diesem AMFLORA-Fall, dass die Sorte resistent gegen Antibiotika ist und macht. Würde sie an Tiere verfüttert und geriete sie auf diese Weise in die Nahrungskette, würde nicht nur das antibiotikaverseuchte Schweinefleisch dazu führen, dass bei uns in Notfällen Antibiotika nicht mehr anschlagen …

Es ist schon schauderhaft, was die Profitgier einiger weniger Konzerne uns Menschen zumutet und antut! Und es ist verbrecherisch, dass die Lobby-Politik ihnen das – ohne Rücksicht auf Verluste in der Bevölkerung – erlaubt!

5 Kommentare

  1. kalle

    Hi Ulrike,

    Elke hat leider Recht, wie wir hier bei einem Ausflug hören konnten – schrecklich sowas!!!

    lg kalle

  2. Edith

    WO IST EMMAHUNDS SEITE?????? ICH VERMISSE SIE SEHR. Ich habe den ganzen Text gelesen, fand ihn irrsinnig witzig, möchte aber Emma sehn.
    Lieber Gruß
    von Edith

  3. Elke

    Du hast zwar recht, aber sich aufzuregen bringt längst nichts mehr. Ich bin sicher, dass nicht nur die BASF solche genmanipulierten Pflanzen in die Erde bringt. „Wehret den Anfängen“ hat noch nie funktioniert und wird wohl auch nie funktionieren. Der Mensch ist ein Macht- und Geld gieriges, kein moralisches Wesen.
    LG – Elke

  4. landgefluester

    echt gruselig, liebe Ulrike. Ich finde es auch ganz schlimm.

  5. Saba

    hallo Ulrike, es ist wirklich schlimm, wie ohne unser Zutun und oft ohne unser Wissen, Mensch und Tier wissentlich langsam vernichtet werden mit Zustimmung der Oberen in diesem Lande…nur weil es denen Geld einbringt…

    dein letzter Abschnitt im Post sagt das sehr deutlich aus und ich kann dir da nur mit Entsetzen zustimmen…

    einen schönen Tag ohne weiteren Ärger wünscht
    Saba

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