Die TAZ berichtete gestern über ein Problem, das bisher vermutlich vielen entgangen sein dürfte: BASF hat im letzten Jahr den Anbau von AMFLORA, einer Genkartoffel, getestet. Und man kennt das ja aus dem eigenen Garten: Nachdem man Kartoffeln auf einem Beet hatte, schlagen auch in den Folgejahren immer wieder neue Kartoffelpflanzen auf. (Deshalb gebe ich z.B. auch niemals frische Kartoffelschalen auf den Kompost, weil sich auch daraus immer mal wieder ganze Pflanzen entwickeln!)
Irgendwie schafft man es wohl nie, jedes kleinste Kügelchen aus dem Boden zu bekommen.
(Unsere diesjährig „geduldete“ Kartoffelpflanze – das Überbleibsel einer Kartoffelreihe, die es dort vor etlichen Jahren einmal gab …)
Bei „normalen“ Kartoffeln ist das nicht weiter tragisch. In kleinen, überschaubaren Beeten kann man diese kleinen Emporkömmlinge leicht herausziehen und damit entfernen. Oder man lässt – wie bei uns in diesem Jahr, einfach mal eine dieser Pflanzen stehen und hat dann im Herbst eine frische Kartoffelmahlzeit.
Problematischer ist das natürlich, wenn es sich bei diesen Kartoffelpflanzen um eine genetisch veränderte Sorte handelt, und wenn dafür ein riesiges Feld benutzt wurde, aus dem man die auch nach Jahren noch aufschlagenden Pflanzen nicht einfach mal so herauszupfen kann. Eigentlich ist schon bei der Aussaat vorprogrammiert, dass man bei der Kartoffel-Ernte nicht jeden kleinsten Fruchtansatz aus der Erde bekommt, und dass sich die Pflanzen dadurch über Jahre immer wieder neu entfalten können. Das Wissen jeden Kleingärtners scheint an den Großkonzernen vorbei gegangen zu sein, wie es scheint … 🙁
Schlimm wäre in diesem AMFLORA-Fall, dass die Sorte resistent gegen Antibiotika ist und macht. Würde sie an Tiere verfüttert und geriete sie auf diese Weise in die Nahrungskette, würde nicht nur das antibiotikaverseuchte Schweinefleisch dazu führen, dass bei uns in Notfällen Antibiotika nicht mehr anschlagen …
Es ist schon schauderhaft, was die Profitgier einiger weniger Konzerne uns Menschen zumutet und antut! Und es ist verbrecherisch, dass die Lobby-Politik ihnen das – ohne Rücksicht auf Verluste in der Bevölkerung – erlaubt!
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